Alles reine Kopfsache...

Wenn Du mal ´n Hänger hast…

Mit Deiner Vitiligo ist das so wie mit einem Rucksack, den Du durch Deinen Alltag trägst, mal wiegt er mehr, mal wiegt er weniger. Manchmal stört es sich Dich besonders und ein anderes Mal so gut wie gar nicht, dass Deine Haut anders aussieht als bei Deinen Freund*innen. Mal kannst Du gut ertragen, dass Du weiße Hautstellen hast und zu einem anderen Zeitpunkt stört es Dich eben doch wieder. So ist das eben mit der Vitiligo im Gepäck.

Trotzdem wirst Du Tage haben, an denen du auch mal durchhängst, z. B. wenn Du Dir mal wieder wünscht, einfach so eine Haut zu haben wie die anderen. Vielleicht beschäftigt Dich dann auch die Frage, warum gerade Du diese weißen Flecken bekommen hast und nicht jemand anderes.
An solchen Tagen hilft es Dir, mit Deinen Freunden zu sprechen, denn geteiltes Leid ist halbes Leid, und auch Deine Freunde tragen einen Rucksack durchs Leben, vielleicht nicht unbedingt in Form einer sichtbaren Hauterkrankung, aber in Form einer anderen Belastung. Helfen kann Dir auch, Dich abzulenken, denn mit einer Krankheit ist es so wie mit einem Vergrößerungsglas, je mehr Du Dich damit beschäftigst, desto mehr ist diese in Deinen Gedanken präsent und quält Dich.

Also geh zum Sport, triff Dich mit Freunden oder geh Deinen Hobbies nach, hauptsache du wirst aktiv und lässt Dich von Deiner Vitiligo nicht unterkriegen. Und wenn es Dir immer noch nicht gut geht, kannst Du in Deiner Schule auch den Beratungsdienst aufsuchen, denn diese sind darin geschult, Schülern weiterzuhelfen, wenn sie mal belastet sind. Sie können Dir Wege aufzeigen, wie Du noch besser mit Deiner Vitiligo klar kommst.

Du bist nicht alleine

Es könnte auch Tage geben, an denen Du selbst ganz gut unterwegs bist mit Deiner Vitiligo, Dir aber von außen unfaire Äußerungen begegnen. Mitschüler könnten Dich mobben oder hänseln, sagen, dass Deine Vitiligo ansteckend ist, sie als weiße Lepra bezeichnen oder Dich ausschließen. Solche Mitschüler handeln so, um von ihren eigenen Problemen abzulenken. Es ist eben leichter, über andere herzuziehen, als bei sich selbst Dinge einzugestehen, die nicht gut sind. Lass Dich von solchen Situationen bloß nicht abschrecken, sondern werde aktiv und nicht zum Opfer.

Du könntest Dir einen coolen Spruch überlegen, den Du in solchen Situationen aus dem Ärmel schüttelst und bei den Mobbern für Verblüffung sorgst, beispielsweise mit: „Hast Du keine Parkuhr, die Du mit diesem Unsinn vollquatschen kannst?“ Wenn das nicht hilft, hast Du in der Schule verschiedene Möglichkeiten, Dir Hilfe zu suchen, da gibt es Mitschüler, die als Streitschlichter ausgebildet sind und die Du in der Pause ansprechen könntest, es gibt Deinen Klassenlehrer, der in der Klasse besprechen kann, dass Deine Vitiligo über eine Million Menschen in Deutschland betrifft und alles andere als ansteckend ist; dann gibt es auch Verbindungslehrer und den Beratungsdienst in Deiner Schule, auch hier kannst Du Dir Hilfe holen.

Du bist also alles andere als allein mit deiner Vitiligo, und gerade in diesen Situationen erkennst Du Deine wahren Freunde und Mitmenschen in der Schule, auf die Du Dich verlassen kannst.

Letztlich haben solche Situationen also auch ihr Gutes, denn fürs nächste Mal weißt Du dann, wer Dich aufmuntern und unterstützen kann.